
S3-Leitlinie Diabetes Implantattherapie
Neue Empfehlungen für Implantattherapien bei Patienten mit Diabetes mellitus sind ein wichtiges Thema für Implantologen und Parodontologen und daher ein Thema im Studiengang Implantologie und Parodontologie
Diabetes mellitus gehörte lange Zeit zu den Kontraindikationen einer Implantatbehandlung. Dies änderte sich mit der ersten S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI). Seitdem gilt eine Implantatbehandlung auch bei Menschen mit intermediär erhöhten Blutzuckerwerten und Diabetes mellitus bei korrekter Indikationsstellung und einem risikoorientierten Vorgehen als ein sicheres und vorhersagbares Verfahren. Bei einer Aktualisierung der Leitlinie im Rahmen einer Konferenz der DGI betonten die Fachleute von fünf wissenschaftlichen Fachgesellschaften, dass Diabetes mellitus gleichwohl als ein potentieller Risikoindikator eingestuft werden muss. Deshalb müsse dies in der Patientenführung, bei der Therapieentscheidung sowie bei der Nachsorge berücksichtigt werden.
Darum wird diese Thematik im Rahmen unseres Masterstudiengangs intensiv behandelt. Neue Forschungsergebnisse und die aktuellen Empfehlungen der Leitlinie fließen direkt in die Lehrinhalte unseres Masterstudiengangs “Orale Implantologie und Parodontologie” ein. Die Teilnehmer erlernen praxisnahe Strategien zur Optimierung der Patientenversorgung und erhalten eine wissenschaftlich fundierte Weiterbildung, um die neuesten Erkenntnisse gezielt in ihre tägliche klinische Arbeit zu integrieren. Die neuen Erkenntnisse auf diesem Gebiet erzeugen neue Fragestellungen und liefern so auch vielfältige Anregungen für Masterthesen.
- Risikofaktor Diabetes mellitus
Diabetes mellitus beeinflusst die Osseointegration und erhöht das Risiko periimplantärer Entzündungen. Darum ist eine gute Blutzuckereinstellung essenziell für den Langzeiterfolg von Implantaten. Worauf Zahnärztinnen und Zahnärzte bei der Indikationsstellung achten sollen, um auch bei Menschen mit Diabetes eine erfolgreiche Therapie zu gewährleisten, wird im Studiengang präsentiert und diskutiert - Diagnostik und Therapieplanung
Die Anamnese sollte den HbA1c-Wert einbeziehen, um Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren. Die strukturierte Diagnostik ist ein essenzieller Bestandteil des Mastercurriculums, in dem die Studierenden lernen, patientenspezifische Therapieentscheidungen basierend auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Empfehlungen von Leitlinien zu treffen. - Osseointegration und Langzeitprognose
Es gibt Hinweise, dass bei Menschen, deren Diabetes schlecht eingestellt ist, die Implantate etwas langsamer einheilen als bei Patienten, deren Erkrankung unter Kontrolle ist. Darum sollte – so eine nun modifizierte Empfehlung – die Indikation für eine Sofort- und Frühbelastung eines Implantats kritisch gestellt werden. Bei einer unklaren Studienlage – wie in diesem Fall – werten Studierende im Masterstudiengang diverse wissenschaftliche Daten zur Osseointegration und klinische Fallstudien im Rahmen von Masterarbeiten aus, um neue Argumente zur wissenschaftlichen Diskussion beizutragen. - Periimplantitis-Prävention und Nachsorge
Diabetes mellitus ist ein Risikofaktor für periimplantäre Entzündungen. Die Leitlinie empfiehlt darum eine risikoorientierte Nachsorge mit regelmäßiger professioneller Reinigung. Daher haben die Studierenden des Masterstudiengangs die Möglichkeit in interdisziplinären Fallbesprechungen nachhaltige Konzepte zur Patientenbetreuung zu diskutieren und lernen, effektive Prophylaxemaßnahmen in die Praxis zu integrieren. - Chirurgische und augmentative Verfahren
Laut Leitlinie haben Knochenaugmentationen bei gut eingestelltem Diabetes mellitus vergleichbare Erfolgsaussichten wie bei gesunden Patienten. Es ist aber wichtig, dass für eine erfolgreiche Anwendung praxisorientierte Fortbildungen zu modernen chirurgischen Techniken und deren Anwendung bei Risikopatienten, wie in unserem Masterstudiengang angeboten werden. - Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Die enge Abstimmung mit Diabetologen ist entscheidend für den Behandlungserfolg. Die Leitlinie empfiehlt daher eine strukturierte Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen. Studierende des Masterstudiengangs trainieren interdisziplinäre Zusammenarbeit in praxisnahen Szenarien und optimieren ihre Kompetenz in der patientenindividuellen Therapieplanung.
Fazit
Die S3-Leitlinie liefert klare, evidenzbasierte Empfehlungen zur Indikationsstellung bei Patienten mit Diabetes mellitus und deren Betreuung. Der Masterstudiengang “Orale Implantologie und Parodontologie” bietet eine ideale Gelegenheit, dieses Wissen praxisnah zu vertiefen und wissenschaftlich fundierte Behandlungskonzepte zu erlernen.
Weitere Informationen zum Studiengang finden Sie auf implantologie-parodontologie-master.de.